Außerordentliche Mitgliederversammlung: Junges Vorstandstrio rückt nach
Der TSV Gerbrunn hat einen neuen Vorstand. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung wählten 81 Mitglieder Steffen Seifert (41 Jahre), Sylvia Best (38) und Marco Kölln (41). Seifert (76 Ja-Stimmen) löste Martin Rüthlein (60 Jahre) als Vorsitzenden Verwaltung ab. Kölln (77 Stimmen) betreut das Vorstandsressort Finanzen, Best (73 Stimmen) übernimmt den Vorstandsposten Sport und Verwaltung.
Rüthlein, der als als einzig verbliebenes Mitglied des bisherigen Führungstrios bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am 20. Juni seinen Rücktritt erklärt hatte, hatte mangels Kandidaten für die Neuwahl den Verein weitergeführt bis zur jetzigen Versammlung. Wäre auch bei diesem zweiten Versuch die Vorstandswahl erfolglos geblieben, hätten dem Verein die Zwangsverwaltung und letztlich die Auflösung gedroht.
Mit zwei Aufrufen im örtlichen Mitteilungsblatt und einem Brandbrief an alle rund 1300 Mitglieder hatte der Gerbrunner Sportverein die bedrohliche Situation dargestellt und nach Freiwilligen für die drei Ehrenämter gesucht. Bis zuletzt schien das alles vergeblich. Lange hatte sich niemand gemeldet, so Rüthlein. Erst in den letzten Tagen war Bewegung in die Sache gekommen, hatten sich Seifert und Kölln über die Situation und die Aufgaben informiert und Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Beide allerdings unter der Bedingung, dass es gelingt alle drei Positionen zu besetzen _ und möglichst breite zusätzliche Unterstützung zu erhalten. Durch die ehemaligen Amtsinhaber ebenso wie durch weitere Helfer aus den Reihen des Vereins.
Ein Anliegen, erläuterte Bürgermeister Stefan Wolfshörndl in der Versammlung, das die jüngst überarbeitete Satzung ebenso vorsieht wie Aufwandsentschädigungen für die Vorstandsmitglieder. „Der Vorstand kann weitere Personen in seine Reihen berufen und diesen festgelegte Aufgaben übertragen.“ Dies kann jederzeit geschehen, unabhängig von der Wahl.
Wegen der von beiden Kandidaten geforderten Voraussetzung drohte diese beinahe zu scheitern. Zwar erklärte in der Versammlung spontan die derzeit als Tagesmutter tätige Gärtnermeisterin Best ebenfalls ihre Bereitschaft zur Mitarbeit. Seifert erbat sich aber erst noch einmal eine Bedenkzeit. Denn alle drei Kandidaten haben bisher keinerlei Vorstandserfahrungen und kannten sich vorher nicht.
Erst als Wolfshörndl, Rüthlein und der zum Wahlvorstand berufene Helmut Karl erläuterten, dass der TSV – anders als noch vor zwei Jahren – mittlerweile rundum gut aufgestellt sei, eine funktionierende Geschäftsstelle habe, einen emsigen Platzwart, einen rührigen Putzdienst und Hausmeister fürs Vereinsheim und zudem auf engagierte Abteilungsleiter zurückgreifen könne, war das Eis gebrochen und das Trio stand zur Wahl bereit. Bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung 2020 wollen sich die drei mit überzeugender Mehrheit Gewählten nun in ihren neuen Positionen austesten und überprüfen, ob die neue Aufgabe sie zeitlich nicht überfordert.
Motiviert hat Best dabei mitzuhelfen, den Vereine zu erhalten, dass ihre Söhne beim TSV Kinderturnen und Fußball trainieren. Sie selbst nutze gerne die Kurse des Vereins, sagte sie. Kölln, beruflich Kämmerer in einer Gemeindeverwaltung, hat ebenfalls zwei fußballspielende Söhne. Lebensmittelchemiker und Hobbyimker Seifert wiederum hat zwei Kinder, spielt Volleyball und ist bereits ehrenamtlich mit seinem Vierbeiner als Rettungshundeführer aktiv.
Text und Foto: Traudl Baumeister
Quelle: Mainpost